Das System des Yoga wurde erschaffen, um möglichst lange in einer Haltung verharren zu können, um darin lange zu meditieren. Die alten Yogis merkten irgendwann, dass sie zwar länger meditieren aber nicht so lange sitzen konnten. Wenn es plötzlich überall zwickt und zwackt, können die Gedanken nicht mehr dauerhaft ruhig bleiben. Die Idee war, durch Bewegung gezielt die Muskeln zu dehnen, so dass der Meditationssitz angenehmer und länger eingehalten werden konnte.

„Sitz“ heißt auf Sanskrit „Asana“. Da die Yogahaltungen darauf abzielen, Gelenke geschmeidig, Muskeln kräftig und gleichzeitig flexibel zu halten, um diesem einen Zwecke, dem Sitz (Asana) zu dienen, wurden die meisten Yogahaltungen entsprechend bezeichnet. So ist Gomukhasana zum Beispiel der Kuhsitz aber auch Standpositionen haben das „asana“ als Wortendung – zum Beispiel der Blitz: „Utkatasana“.

Offensichtlich ist der Mensch nicht zum Viel-Sitzen geeignet bzw. fehlt den meisten der Ausgleich. Durch höhere Flexibilität in Muskeln und Gelenken erträgt man das Sitzen also länger und schadfreier. Was für den Meditationssitz der indischen Yogis gilt, gilt auch hier in der westlichen, modernen Welt. Obwohl wir sicher nicht den ganzen Tag lang meditieren, so sitzen wir doch oft den ganzen Tag am Schreibtisch. So kann es also auch uns nur gut tun, Yoga zu praktizieren, um schmerzfrei sitzen und konzentriert arbeiten zu können.